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JVP

JVP
Die Janatha Vimukhti Peramuna (Volksbefreiungsfront) ist eine in den ´60er Jahren formierte und über die maoistische Abspaltung der
Communist Party abstammende linksradikale Partei.
Sie verfügt über eine starke Verankerung  besonders unter der singhalesischen Jugend und im südlichen Teil der Insel.
Die JVP war 1971 und von 1987-89 in gewaltsame Massenaufstände verwickelt.
Bei den Auseinandersetzungen in den 80ern starben rund 60.000 Menschen. Ähnlich viele Tote werden dem Krieg mit der LTTE seit seinem offenen Ausbruch in 1983 zugerechnet.
Hierbei war die JVP allerdings nur eine der Bürgerkriegsparteien. Ihr gegenüber standen Todesschwadrone, Polizei und Armee. Der Konflikt selbst wurde mit außergewöhnlicher Härte geführt, Tote durch Folter waren keine Seltenheit. Die Regierungsgewalt lag in dieser Zeit bei der UNP.
Ein damals und auch noch heute gültiges Moment der Propaganda der JVP liegt in der Bekämpfung imperialistischer Mächte, die sich in die Angelegenheiten des Volkes einmischen. Hiermit richten sie sich nicht nur gegen die Nr. 1 der Bösewichte, die USA, welche tatsächlich Interessen haben, sondern auch gegen die Regionalmacht Indien, dessen Peace Keeping Forces 1987 auf die Insel kamen um einen damaligen Waffenstillstand abzusichern - und auch eigene, z.T. innenpolitisch begründete, Interessen verfolgten.
Die JVP argumentierte hiergegen und traf damit letztlich auf die Linie des späteren Präsidenten
Premadasa  von der UNP.
Singhalesische Soldaten erschossen schließlich den Vorsitzenden der JVP in Gefangenschaft, das hinterte Premadasa jedoch später nicht, Indien ultimativ aufzufordern die Insel zu verlassen.
Hinter den innersinghalesischen Auseinandersetzungen von damals standen tatsächlich jedoch andere Gründe.
Die JVP tritt für ein spezifisches Modell des Sozialismus ein, dessen organisatorischer Kern durch die ländliche Bevölkerung gebildet wird. Ganz im Gegensatz zu den Marxisten aus LSSP und CP, die ein klassisches Verständnis von der Rolle des Proletariats haben.
Die Tatsache, daß ihre Positionen größeren Anhang fanden, derweil die JVP auch selbst glaubte den Kampf führen zu können, rief natürlicherweise heftigste Reaktionen durch die bürgerliche Regierung der UNP hervor.

Ihre strategische Orientierung hatte die JVP allerdings auch schon im Jahr 1971 in den Konflikt geführt. Kurz zuvor hatte die linke United Front, ein Bündnis aus SLFP, LSSP und CPSL, unter Sirimavo Bandaranaike die Wahlen gewonnen. Die JVP positionierte sich links zu diesem Bündnis und versprach kritische Solidarität. Sie forderte eine rasche Verstaatlichung von Banken und Plantagen, i.B. der britischer Eigentümer und drängten auf schnelle Einführung des Sozialismus. Ihre Angriffe galten allerdings auch der nationalen Bourgeoisie, die wiederum einen Bestandteil der SLFP ausmachte. Nicht nur dies, auch ihre Massenbasis fand sich im Spektrum dieser Partei. Dies führte schnell zu gegenseitiger Konfrontation, in der die JVP die Flucht nach vorn antrat und den bewaffneten Aufstand riskierte.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das damalige Ceylon Ausgaben für seine Sicherheit in Höhe von 1% des Gesamtprodukts, welches überwiegend aus landwirtschaftlicher Produktion stammte (
Tee, Gummi)..
Danach stiegen die Ausgaben für Rüstung und Sicherheit steil an.
Der Aufstand selbst wurde schließlich niedergeschlagen. Geholfen haben der Regierung damals sowohl alte Kolonialmächte als auch die Sowjetunion und China. Nach dem Blutbad blieb die JVP für lange Zeit verboten. Handlungsspielraum als demokratische Partei erhielt sie faktisch erst nach der Abwahl der UNP in 1994.
Unbedingt anzumerken ist die teilweise offen sinhala-chauvinistische Politik, wobei die Frage der Rechte der tamilischen Bevölkerung als politischer Nebenwiderspruch verstanden wird, der mit der Abschaffung des Hauptwiderspruchs,  in der Form der Beseitigung der herrschenden Klasse, gelöst wird.

Die JVP ist seit den Parlamentswahlen im Oktober 2000 die dritte parlamentarische Kraft und verfügt über zehn der 225 Mandate.

Seit sie im Oktober 2001 mit der regierenden Volksallianz (Peoples Alliance, PA) einen Duldungsvertrag (Memorandum of Understanding, MuO) unterzeichnet hat, nimmt sie direkten Einfluß auf die Regierung Sri Lankas.
 

Vorsitz: Somawansa Amerasinghe

Generalsekretär: Tylvin Silva

Propagandasekretär: Wimal Weerawansa

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