>> Father and sons of Socialism in Sri Lanka << - Die Gunarwardenas und die sozialistische Linke
Philip (später MEP) und Robert Gunawardena (LSSP) sind die legänderen Brüder der radikalen Linken aus den ersten Jahren der Unabhängigkeit.
Als Father gilt von den Beiden der ältere, der am 11.01.1901 geborene, Don Philip Rupasinghe Gunawardena. Obwohl er später in das nationalistische Lager wechselte. Ihr Vater, Don Jakolis Rupasinghe
Gunawardena, gehörte der ländlichen Oberschicht an. Er war ein früher Vertreter des damals vor allem antikolonial ausgerichteten Sinhala-Buddhistischen Nationalismus und später kommunaler Repräsentant im Parlament
der kolonialen Selbstverwaltung. Weshalb sein Sohn Philip, folgerichtig, seine schulische Laufbahn mit dem buddhistischen Ananda College krönte. Darauf ging er zunächst für ein vierjähriges Agrar-Studium in die
USA. Nach dessen Abschluß 1928 wechselte er nach England, wo er in Kontakt zu sozialistischen Studenten und der britischen kommunisten Partei kam.
Philip Gunawardena traf dort auf andere Größen der internationalen sozialistischen und antikolonialen Bewegung darunter waren auch die Ceylonesen S.A. Wickramasinghe, N.M. Perera und Colvin R. de Silva. Spätere Weg- wie Streitgefährten.
Seine Rückkehr nach Ceylon 1932 konnte erst nach Intervention erfolgen. Die Briten hatten seinen Paß eingezogen. Letztlich öffnete die Fürsprache des ceylonesischen Selbstverwaltungsministers Jayatillake den Weg
für die Heimkehr.
Schließlich geschah das, für dessen tragenden Anteil daran Philip Gunawardena seinen Titel erhielt: Am 18. Dezember 1935 kam es zur Gründung der LSSP. Der Lanka Sama Samaja Party. Einer marxistischen, eher trotzkistisch orientierten Partei, aus der sich erst 1943 die kommunistische Partei (CP)
abspaltete. Die LSSP sprach sich damals, etwas mehr als zehn Jahre vor der Unabhängigkeit, u.a. für eine sinhala- und tamilsprachige Verwaltung aus.
1936 wurde Philip für Avissawela in den State Council gewählt. Vier Jahre später, 1940 werden Philip Gunarwardena,
N.M. Perera und Colvin R. de Silva gefangengesetzt und nach kurzer Flucht in '42 in Indien 1943 erneut inhaftiert und bis '45 festgehalten.
1947 in den ersten Parlamentswahlen, wurde Philip Gunarwardena als Kandidat der LSSP zum Member of Parliament für Avissawella gewählt
1956 kam es zur Bildung der sogenannten MEP-, der Mahajana Ekhsat Peramuna - Regierung, der ersten Regierung Bandaranaike. Solomon W.R.D. Bandaranaike war mit seiner Sri Lanka Freedom Party (SLFP), und dem
Slogan 'sinhala only' an die Macht gekommen. Seine Regierungsmehrheit bestand in einer Koalition verschiedener Kräfte, darunter, inzwischen von Philip geführte, nationalistische. Philip hatt nach eher
persönlichen Streiteren die LSSP verlassen und der SLFP beigetreten. er wurde im '56 Kabinett Land- und Landwirtschaftsminister. Die spätere Partei MEP ist aus dieser Regierungszeit hervorgegangen.
Politisch war er verantwortlich für die Paddy Land Bill und den Paddy Lands Act. Die regionale Selbstversorgung mit Reis sollte gestärkt werden und der allgemeine Landbedarf gedeckt. Es kam u.a. zu
Land(um)verteilungen und der Gründung von Kooperativen. Aus dieser Maßnahme deckte sich die spätere Popularität.
Bei den Wahlen im Februar 1960 errang die MEP unter seiner Führung 11 Mandate im Parlament. Im Juli des gleichen Jahres waren Neuwahlen fällig, nachdem die UNP-Minderheitsregierung von Dudley Senayake
zusammengebrochen war. Da sich Philip Gunarwardena mit den Führungen von von LSSP und SLFP zerstritten hatte, nahm er und damit die MEP nicht an der Bildung der neuen Regierung Teil. Denn gewonnen hatte die SLFP
unter Sirimavo Bandaranaike, die zur ersten Premierministerin der Welt wurde. Ihre Regierungszeit endete 1965 - Philip Gunarwardena in den Armen der UNP. Die MEP, zusammen mit Federal Party und Tamil Congress,
beteiligtie sich an Dudley Senayakes UNP-Regierung. Philip wurde Minister für Industries and Fisheries.
1970 beim Wahlsieg der United Front (UF), einem Bündnis aus SLFP, LSSP und CPSL, unter Sirimavo Bandaranaike, die erneut Premierministerin wurde, hatte Philip Gunarwardena Avissawella verloren. Die ehemaligen
Kampfgefährten übernahmen derweil die Regierung. Zwei Jahre später, am 26.03.1972 starb er einundsiebzigjährig.
Zu seinen einstigen politischen Schülern zählen u.a. der amtierende Premierminister, Rathnasiri Wickramanayake (PA, SLFP), sowie George und Lakshman Rajapakse.
Die MEP hat sich zuletzt, zu den Parlamentswahlen 2000, unter das Dach der Peoples Alliance (PA) begeben.
Zwei der fünf Kinder Philips sind gegenwärtige Minister der PA: Dinesh Gunawardena (MEP) ist der Transportminister und Indika Gunawardena (CPSL) ist der Minister für höhere Bildung (Hochschulen) und die
Entwicklung von Informationstechnologien. Sein ministerialer Stellvertreter war bis zu dessen Austritt aus der Regierungskoalition (Okt. 2001) der aus Colombo entsandte Parlamentarier Bandula Gunawardena (bis dahin
MEP).
Außerdem Gunawardenas: Das Ehepaar Leslie und Vivienne Gunawardena (LSSP) beide saßen längere Zeit gemeinsam im Parlament. Professor Leslie Gunarwardena war einst Vizekanzler an der
Peradeniya Universität, während der UF-Regierung (1970-77) war er Minister unter Sirimavo Banderanaike und ist heute für die PA Minister für Wissenschaft und Technologie.
Hinweis zur Umschrift: Gunarwardena entspricht manchmal, aber nicht zwingend, gleichzeitig der Schreibweise Gunawardene - und anders herum !
Aber Achtung: viele Namen sind sehr häufig, vergleichbar den deutschen Schmidts, Schulzes oder Meyers (-> mayer, meier, maier).
Quellen für: Familie und Politik - Dynastien in der Politik
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