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Die UNP, die Uncle Nephew Party

UNP -

Uncle Nephew Party

Es war der berühmte Colvin de Silva von der LSSP, der 1948 die United National Party mit dem Namen brandmarkte. Er spielte damals auf den Umstand an, daß der erste Ministerpräsident Sri Lankas, Don Stephen Senanayake, der Onkel des ersten Arbeits- und Transportministers, Sir John Kotelawala, war. Dabei hatte die UNP als Partei in der Hand einer Familie ihren Höhepunkt noch längst nicht erreicht. Während sich der Name Bandaranaike sehr viel deutlicher durch die Geschichte der größten Konkurrenzpartei, der SLFP, zieht, ist dies bei der UNP nicht so offensichtlich. Dabei steht sie ihr kaum nach.

Denn auf Don Stephen folgte Dudley Senanayake, sein Sohn, in den höchsten Ämtern von Staat und Partei. Er wurde von Kotewala abgelöst, der von 1953-56 Premierminister war. 1960 war es dann wieder Dudley Senanayake, der für eine kurze Zeit Premier wurde. Allerdings brach seine Regierung nach kurzer Zeit zusammen und die SLFP kam an die Macht. Nach dem Wahlsieg der UNP 1965 gelang ihm die Rückkehr und als er schließlich 1973 starb, kam es zu einem internen Machtkampf zwischen seinem Neffen Rukman Senanayake und Junius Richard Jayewardene, einem entfernteren Verwandten.

Unter der Führung Jayewardenes errang die UNP 1977 einen überwältigenden Wahlsieg, den dieser dafür nutzte, dem Land eine neue Verfassung zu geben. Hierbei wurde die exekutive Präsidentschaft eingeführt, wodurch das Präsidentenamt wichtiger wurde als das des Premierministers. Folgerichtig wechselte Jayewardene sein Amt. 1978 wurde er Präsident. Das Amt des Premierminsisters wurde für die künftigen 'Thronfolger' bereitgehalten.

Es folgte eine erneute Onkel-Neffen-Beziehung, denn JR's (Volksmund) Enkel ist Ranil Wickremasinghe, der jetzige Vorsitzende der UNP und Oppositionsführer. Dieser hatte es immerhin schon bis zum Premierminister (1993-94) gebracht und sollte eigentlich auf den Präsidententhron folgen.

Allerdings hatte es hierbei Pannen gegeben. Denn zwischenzeitlich folgten auf Jayewardena erst Ranasinghe Premadasa (1989-93), dem es als bislang einzigem Nichtmitglied der Govigama-Kaste gelang, das höchste Staatsamt zu bekleiden. Als diesem nach einem Attentat Dingiri Banda Wijetunga im Amt folgte (1993-94), war es schon wieder ein Govi. Mit der Wahl 1994 sollte Wickremesinghe folgen. Doch dazu kam es nicht. Die oppositionelle Volksallianz siegte und es war wieder eine Bandaranaike an der Macht.

Seitdem kämpft Wickremesinghe um die Rückkehr seiner Partei an die Tröge der Macht. Unterstützt wird er dabei von einem weiteren Onkel, dem Medienmogul Ranjit Wijewardene, der die Times-Gruppe (Sunday Times) kontrolliert. Dessen Vater D.R. Wijewardene besaß, bis zu dessen Verstaatlichung in den 70iger Jahren, den mächtigen Lakehouse Konzern, der heute für staatliche Nachrichtenverbreitung zuständig ist.

D.R.'s Neffe Upali Wijewardene hat die Island-Gruppe (eine andere einflußreiche Zeitungskette) begründet. Diese wird heute von seinem Schwiegervater Seevali Ratwatte geführt, dem Bruder der im Jahr 2000 verstorbenen Grand Lady Sri Lankas, Sirimavo Bandaranaike.

Uncle Nephew Party, das heißt auf singhalesisch übrigens Unge Nedeyinge Pakshaya.

Siehe auch: Chronik der Amtszeiten

Siehe auch: Medien im Internet - Zeitungen

Zum Wickremesinghe-Clan (Mutter und Onkel) gehören auch Anteile der Maskeliya-Plantation Ltd. (Vgl.: Tee)

 


  • Don Stephen Senanayake (20.10.1884 - 22.03.1952) Regierungschef unter der Soulbury Constitution ab 1946, Premierminister von 1948 - 1952
  • Dudley Senanayake (19.06.1911 - 1973) Premierminister von 1952-53, 1960 und von 1965-1970
  • Junius Richard Jaywardene (17.09.1906 - 01.11.1996) Premierminister von 1977-78, Präsident von 1978-89
  • Ranasinghe Premadasa (23.06.1924 - 01.05.1993) Premierminister von 1978-89, Präsident von 1989-93

 

Quellen politische Dynastien:

[Bandaranaike] [Gunawardena] [UncleNephew]