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Cocos

King Coconut in einem HausgartenKokosnuß

Wohl kaum eine Frucht prägt das Bild der Insel so nachhaltig wie die Kokosnuß. Schon wer auf dem internationalen Flughafen in Katunayake landet, kann sie sehen. Sie wachsen wild am Straßenrand und am Strand, halb kultiviert in den Hausgärten und in Massen in den Plantagen, besonders der westlichen Küstenregion.

In kleinen Shops am Straßenrand wird die gelbe King-Coconut zum Trinken angeboten (Vorsicht, nicht kleckern, macht nachhaltige Flecken) und Haushalts- und Souvenirgeschäfte bieten eine ganze Palette aus den Schalen der, für uns Westler gewöhnlichen, Nuß gefertigten Produkten an, z.B. Kochlöffel.

Von wirtschaftlicher Bedeutung ist aber vor allem die Produktion von Kokosöl und dehydriertem Kokos, z.B. als Raspel. 70% der Erzeugnisse werden im Land verbraucht, der Rest geht in den Export.

Um die 3070 Millionen im Jahr 2000 auf den Plantagen produzierten Kokosnüsse konkurrieren 80 Ölmühlen und 60 Hersteller von dehydrierten (desiccated) Kokos.

Für den Export ist besonders der dehydrierte Kokos von Interesse, von dem im Jahr 2000 90.000 Tonnen exportiert wurden, was bei einem Volumen von 12 Mrd. Rupien im gesamten Kokosexport einen Erlös von ca. 4 Mrd. Rupien erwirtschaftete.

Hingegen erweist sich das im Land produzierte Kokosöl auf dem Weltmarkt als nicht konkurrenzfähig.

Gegenwärtig führt eine weltweite 40%ige Überproduktion an pflanzlichen Ölen zu einem rasanten Verfall der Preise in dieser Sparte. So fiel der Importpreis in Europa inkl. Frachtkosten (CIF = Cost and Fright) von 450 $ in 1999 auf 225 $ im Jahr 2000.

Zum Problem für Sri Lanka ist dabei der relativ hohe Inlandspreis der Nüsse geworden. Der Farmpreis pro Nuß liegt bei 5,5 Rupien. bzw. im Tausenderpack bei durchschnittlich 4,8 Rs.

Hieraus ergeben sich für die Kokosölproduktion überdurchschnittlich hohe Preise. Die im Land produzierte Tonne kostet so rund 50.000 Rs., derweil der Weltmarktpreis bei 20.000 liegt. Um die heimische Produktion zu schützen, hat die Regierung im Januar 2001 eine 157%ige Einfuhrsteuer auf Kokosöl erhoben, womit der Einfuhrpreis auf 58.000 Rs. stieg. Erst Anfang des Vorjahres hatte sie dies von 35% auf 10% gesenkt. Ein Zick-Zack-Kurs.

Dies wiederum macht 'desiccated Cocos' teuer, da die einheimischen Nüsse knapper werden und Import als Alternative ausscheidet. In der Konsequenz kostet das auf Sri Lanka hergestellte Produkt so 625 $ FOB (Free on Board). Der Weltmarktpreis ist aber auf 590$ gefallen, ein Preis, zu dem z.Z. nur die Philippinen und Indonesien produzieren können.

Zur Kehrseite dieser Entwicklung gehört zudem ein Verfall bei der Qualität. Preisgünstig angebotenes Kokosöl ist inzwischen oftmals ein Pansch von geringwertigem Kokosöl mit noch billigeren Palmöl. Als Anbieter mit sehr hoher Qualität gilt v.a. der Hersteller BCC, welcher reines weißes Öl produziert.

Um den Standard der Produktion wieder zu erhöhen, ist die Coconut Development Authority (CDA) auf den Plan getreten. Außerdem soll zukünftig nur noch Öl importiert werden, welches dem Qualitätsstandard des Sri Lanka Standards Institut (SLSI) entspricht. Dies geht der Coconut Grower's Association (CGA) nicht weit genug. Sie fordert ein vollständiges Einfuhrverbot von Speiseölen. 


Quellen:

Coconut oil millers make enhanced profits, Daily News, 04.03.2001

Enhancing the productivity of the coconut industry, Daily News, 21.02.2001

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