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CWC & UPF

CWC und UPF

Der Ceylon Worker’s Congress (CWC) und die Upcountry People’s Front (UPF) sind zwei politische Organisationen der sogenannten indian tamils, oder wie sie sich oft selbst nennen, der upcountry people.

Beiden Parteien gemein ist Ziel und Methode, mittels der Zusammenarbeit und parlamentarischen Koalition mit einer der beiden großen singhalesischen Parteien UNP oder SLFP, spezifische Verbesserungen für ihre überwiegend im Hochland und auf den Plantagen lebende bzw. arbeitende Klientel zu erreichen.

Die UPF kooperierte zuletzt mit der UNP, wohingegen der CWC sich der PA angeschlossen hatte. Als gegenwärtig letzte Entwicklung haben beide Parteien beschlossen, künftig zusammenzuarbeiten. Zu den Wahlen im Jahr 2001 traten sie gemeinsam unter dem Dach der UNP an und verhalfen ihr so zu ihrem Wahlsieg.

Die größere und einflußreichere Organisation ist der

CWC

Dieser wurde am 25.07.1939 als Ceylon Indian Congress (CIC) gegründet und verstand sich damals eher als die Vertretung indischstämmiger Geschäftsleute, als die der Plantagenarbeiter. Trotzdem gelang es diesem, als Interessenswahrer der gesamten indischstämmigen Bevölkerung zu agieren. Bei den Wahlen, aus denen später das erste unabhängige Parlament hervorging, erzielte der CIC noch sieben Mandate.  Zu den damaligen prominenten Mitgliedern zählte bereits der spätere Übervater Thondaman, der als einziger Parlamentarier aus der Erstbesetzung, bis zu seinem Tod, in die jüngste Gegenwart hinein sein Mandat ständig verteidigen konnte.

Thondaman selbst entstammte der sehr schmalen Oberschicht der indian tamils und gehörte zu den wenigen Plantagenbesitzern und mit Staatsbürgerrechten versehenen Mitgliedern seiner Bevölkerungsgruppe.

Nachdem die Mehrzahl der indian tamils mit der Unabhängigkeit ihrer Staats- bzw. Einwohnerrechte beraubt gewesen war, verlor sich die Wahlbasis zunächst in der Bedeutungslosigkeit. Der CIC reagierte darauf schon in 1950 mit seiner Umbenennung in den Ceylon Workers Congress. Dies kam auch einer Neubewertung dessen, was Heimat ist, nach. Als diese galt nicht mehr Indien, sondern das damalige Ceylon. Was blieb war der Bezug auf die gemeinsame Abstammung und die meist unmenschlichen Lebensbedingungen. Als Partei nur von geringer Bedeutung, entwickelte sich das zweite Standbein der Organisation, die gewerkschaftsähnliche Struktur als wesentliches Merkmal.

Der CWC war nun von beidem etwas, Partei als auch Gewerkschaft. Die meisten Gewerkschaften Sri Lankas sind Richtungs- und Berufsgewerkschaft. Beim CWC entfällt die Richtung zugunsten von nationaler Herkunft, während das Berufsfeld weitgehend festgeschrieben ist, die Plantagenarbeit.

Thondaman nun gelang es Politiker zu sein, Gewerkschafter und Plantagenbesitzer in einem. Die Durchsetzung seiner Interessen versuchte er dabei stets an der Seite einer der beiden singhalesischen Hauptparteien UNP bzw. SLFP. Wobei die längere Zeit der gelegentlich wechselnden Zneigung der UNP galt. Immer mit der Option versehen, die regelmäßig königsmachende Unterstützung auch entziehen und andersherum gewähren zu können.

Hierfür allerdings mußte erst wieder eine eigene Massenbasis für Wahlstimmen vorhanden sein. Diese kehrte teilweise mit den Einbürgerungen zwischen 1964 und 1986 wieder zurück. Während der 17jährigen UNP-Regierungszeit von 1977-94 stand der CWC an der Seite der Regierung. Als ein Wahlsieg der PA anstand wechselte der CWC die Fronten, um erneut Teil der Regierung zu sein. Rechtzeitig zum Stimmungsumschwung in 2001 dann ein erneuter Seitenwechsel um wieder an der Seite der UNP zu stehen.

Üblicherweise hat sich der CWC mit diesen Manövern in den Besitz des für Plantagen zuständigen Ministeriums gebracht.

Als 1999 Saumiyamoorty Thondaman starb, übernahm sein Enkel Arumugam den Vorsitz der Organisation und das Ministeramt. Ein innerer Machtkampf mit den alten Gefährten des Großvaters, allen voran dessen engster Vertrauter und damaliger Führer der Parlamentsfraktion Devaraj, wärte nur kurz. Auch die Politik fand ihre Fortsetzung.

Als zuständiger Minister erschien Thondaman während eines Lohnkampfes und führte zusammen mit den Ministern Gunarwardena (CPSL) und Weerakoon (LSSP) einen Hungerstreik durch. Nach einem schmalbemessenen Erfolg kehrte er in sein Ministerium zurück. Die Arbeiter blieben wo sie waren, zurück auf den Plantagen.

Kleine Erfolge und der dauernde Regierungseinfluß haben den CWC bislang als wichtigste Organisationsform der indian tamils erhalten. Als andere wichtige Einflußgruppe in deren Gebiet gelten die ‘roten’ Gewerkschaften, die auf den Plantagen mit dem Einfluß des CWC konkurrieren.

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