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Solarenergie:

Das 200.000 Dächerprogramm.

Energiemangel und fehlende Stromnetze haben auf Sri Lanka zu einem ehrgeizigen und innovativem Projekt geführt. 200.000 Haushalte in ländlichen bzw. schlecht erschlossenen Gebieten sollen bis zum Jahr 2006 mit Solarstrom versorgt werden.

Verschiedene Anbieter wie Shell Renewables und Solar Electric Light Company (SELCO) bieten hierfür ihre Produkte an. Unterstützt wird die Einführung durch staatliche Beihilfen, dem Energy Services Deliver Project (ESDP) der Weltbank, internationale Finanzierungsfonds wie der Solar Electric Light Fund (SELF) und lokalen Finanzierungsgruppen, wie dem Sarvodaya Economic Enterprise Development Services (SEEDS).

Zur Ausstattung gehören Fotovoltaikpanelle (die eigentlichen Solarzellen), Speichereinheiten, Anschluß- und Leitungssysteme sowie, optional: Elektogeräte für Gleichstrom - bis zum Fernseher (12 V, schwarz/weiß).

Zum Hintergrund der Initiative gehört die ungleiche Entwicklung der Infrastruktur auf Sri Lanka. insbesondere fehlende Stromleitungen und eine Unterversorgung des Gesamtnetzes. Ein weiteres Problem ist die hohe Abhängigkeit von Wasserenergie (z.Z. rund 60%), die bei Wassermangel zu Unterbrechungen führen kann. Hinzu kommt die Verletzlichkeit der Leitungen in den umkämpften Gebieten des Nordens und Osten.

In der süd-östlichen Uva-Provinz etwa sind z.B. nur 39% der Haushalte an das Elektrizitätsnetz angeschlossen. Um alle Haushalte der Region anzuschließen wären Investitionen von ca. 150 Mio Rupien (ca. 1,65 Mio U$) nötig. In den nächsten zwei Jahren sollen hier 8.000 Haushalte angeschlossen werden

Der momentane Gesamtbedarf liegt bei rund 400-450.000 Haushalten. Das angestrebte Ziel erreicht also nur die Hälfte. Trotzdem ist das Projekt ehrgeizig, verglichen etwa mit dem 100.000 Dächerprogramm in der sehr viel reicheren und größeren Bundesrepublik Deutschland.

Die Finanzierung der 400-450 U$ teuren Anlagen, wird mit jeweils rund 100 U$ von der Weltbank bezuschußt. Insgesamt stellt sie 24 Mio U$ zur Verfügung. Hinzu kommen derzeit 10.000 Rupien (ca. 100-110 U$) Unterstützung durch die Regierung Sri Lankas.

Nach einer 10%igen Anzahlung werden Modelle für langfristige Abzahlungen angeboten, die die monatlichen Finanzierungskosten bei 10-15 U$ halten sollen.

Hinzu kommt eine langfristigere technische Betreuung und Wartung, die den dauerhaften Betrieb sichern soll.

War die Finazierung bis zum Entschluß der Weltbank 1997 das größte Problem, so besteht die zurückhaltende Kritik am Programm heute weniger aus technischer oder ökologischer Sicht, sondern eher aus der Verknüpfung mit singhalesisch dominierten Organisationen und den Kriegsopferhilfen, so wie Siedlungsprojekten im Norden und Osten der Insel.

[Solar]